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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 7

1918 - Berlin : Weidmann
j. Die Mark Brandenburg vor der Hohen-zollernherrschaft. i. Als 375 il Chr. die Hunnen in Europa einbrachen, Die ltesten gaben die germanischen Völker zwischen Weichsel und Elbe 3eiten ihre Wohnsitze auf und wanderten westwrts. In die hierdurch frei gewordenen Gebiete strmten slawische Stmme ein. Zwischen ihnen und den deutschen Grenzvlkern im Westen kam es bald zu Zank und Streit, der zu hufigen Kriegen fhrte. Karl der Groe (um 800) machte einige slawische Stmme zinspflichtig und begann damit das verlorengegangene deutsche Gebiet wieder zurckzugewinnen. Heinrich I., der Begrnder des Deutschen Reiches, eroberte (928) die Hauptstadt der Heveller (Brandenburg) und unterwarf das Land zwischen Elbe und Oder. Sein Sohn Otto I. der Groe grndete in diesen Gebieten sogar mehrere Bistmer und 968 das Erzbistum M a g d e -brg. Aber die spteren deutschen Könige kmmerten sich so wenig um weitere Erfolge, da die deutsche Herrschaft und das Christentum auf lx/2 Jahrhunderte wieder verfielen. 2. Da wurde 1134 Albrecht der Br aus dem Hause Die Anhamner Anhalt oder A s k a n i e n Markgraf in der Nordmark am linken Elbufer. Von hier aus schuf er zuerst einen bleibenden deutschen Besitz im alten Slawenlande. Er eroberte die Priegnitz auf dem rechten Elbufer, und das Havelland mit Brandenburg erbte er von einem slawischen Fürsten. Seitdem nannte er sich Markgraf von Brandenburg. Er zog viele deutsche An-siedler herbei, grndete deutsche Städte und Drfer und ver-breitete aufs neue das Christentum unter der slawischen Be-vlkerung. Seine ebenso tchtigen Nachfolger erweiterten den Besitz erheblich. Er umfate z. B. auch die Uckermark, die Neu mark, die Ober- und Niederlausitz, die Meiener Mark mit Dresden und Torgau und einen Teil Hinterpommerns. /

2. Das Alterthum - S. 206

1876 - Berlin : Weidmann
206 Oberhand der populären Partei. Kimbrischer Krieg. Völkerschaften, wie die Illyrier, Veneter und Dalmater, unterworfen, mit den nördlicheren, in den Alpen wohnenden, wie den keltischen Tauriskern *) waren Verträge abgeschlossen. Hier bei Nor eia, unfern dem heutigen Klagenfurt, war es, wo sich im J. 113 v. Chr. die Kimbern2), ein germanischer Völkerschwarm, zuerst blicken liessen und von dem untüchtigen Optimalen , Gnaeus Papirius Carbo, trotz des von ihm versuchten Verrathes, nicht besiegt werden konnten3]. Sie sind die ersten Deutschen, die in die Geschichte eintraten4). Aber die Kimbern wandten sich zunächst nicht gegen Italien, sondern zogen den Nordrand der Alpen entlang gen Westen, setzten auch die Helvetier (in der heutigen Schweiz) in kriegerische Wanderungen und brachen in das keltische Gallien ein. Hier schlugen sie nacheinander vier römische, von Consuln geführte Heere5). Als ein Denkmal der Schmach optimatischer Heerführer konnte namentlich die furchtbare Niederlage bei Ar aus io (Orange) gelten (105), die Quintus Servilius Caepio, der Räuber der Tempelschätze von Tolosa, erlitt, und die an blutigem Verlust der Cannensischen gleichkam. Um die Provinz Narbo zu schützen, ward Marius gesandt, der zwei Jahre nach seinem ersten Consulat bereits wieder zum Consul erwählt war (104 v. Chr.). Die Kimbern aber wandten sich zu einem Einfalle nach Spanien6), kehrten von hier, durch die Keltiberer zurückgewiesen, wieder nach Gallien um und verbanden sich an der Seine mit den vom Norden kommenden germanischen Teutonen7), den Helvetiern und den gallischen Ambronen. Während dieser Zeit hatte Marius, abwesend immer wieder zum Consul ernannt, sie am Einfluss der Isara in den Rhodanus (Rhone) am Knotenpunkt der beiden nach Italien möglichen Strassen (über den Bernhard (§143) und an der Meeresküste hin) in einem festen Lager erwartet und inzwischen das römische Heer aufs Neue disciplinirt, auch einen Canal von der Rhone bis zum Meere gegraben. Jetzt erwartete er den herannahenden Angriff der Barbaren in wohlbefestigtem Lager. Diese hatten sich getheilt. Die Teutonen wollten den Weg nach Italien hinein an der ligurischen Küste nehmen, die Kimbern wollten von Norden her über den Brennerpass einfallen. Marius liess die Teutonen und die mit ihnen verbundenen Ambronen trotz ihrer höhnenden Herausforderung ruhig an seinem Lager vorüberziehen. Dann aber folgte er ihnen und vernichtete sie bei Aquae Sextiae laix 102 v. Chr.)8). Noch auf dem Schlachtfelde erhielt er die Nachricht, dass er zum fünften Mal zum Consul gewählt sei und lieferte dann im folgenden Sommer, 101, auf den raudischen 1) App. Keltica Iv, 13. 2) Plut. Mar. 11. Strab. 291—294. Tac. Germ. 37. 3) App. Leit. 13. Liv. Lxvii. Tac. Germ. 37. Flor. Iii, 3. Oros. V, 15. 4) Plut. Mar 23 cooitsp oi yiyavtbs. 5) Liv. Lxv. Lxvii. Tac. Germ. 37. Caes. bell. Gail. Vii, 77." 6) Plut. Mar. 14. 7) Caes. bell. Gail. Ii, 29. Liv. Epit. Lxvii. Oder waren die Teutonen schon früher zusammen mit den Kimbern ? Veil. Ii, 8. 8) Plut. Mar. 14—22. Liv. Epit. Lxviii.

3. Das Alterthum - S. 249

1876 - Berlin : Weidmann
Augustus äussere Kriege und Unternehmungen. 249 bestand. Auch das latinische Recht, im alten Sinn (§ 133), ward noch verliehen. — So verschieden berechtigt aber auch die einzelnen Communen waren und so sehr ein selbständiges Gemeindeleben auch noch vorhanden war: so strebte das Reich nicht bloss nach immer grösserer Vereinfachung, sondern auch nach immer grösserer Uniformirung, Ueberwachung und Besteuerung. § 181. Des Augustus äussere Kriege und Unternehmungen. I. Die Quellen von § 179. Auch Hör. Carm. Iii, 14. Iv, 5. 14. 15. Ii. Hock I, 1, cap. 5. I, 2, cap. 1—3. 8—10. Peter Iii, Atith. 1. Merivale Vol. Iv, chap. 34—38. Gr. Hertzberg, die Feldzüge der Römer in Deutschland unter den Kaisern Augustus, Tiberius. Halle 1872. Watterich, die Germanen d. Rheins. Esselen, das Varianische Schlachtfeld, Vortrag bei Virchow und Holzendorff, Vorträge 1874. (Neuere von der bisherigen Annahme abweichende Ansicht.) Pertz, Geschichtsschreiber d. d. Vorzeit. Augustus beschäftigte seine Legionen zum Schutz, zur Abrundung und auch zur Erweiterung des grosses Reiches. Schon i. J. 25 v. C. finden wir ihn persönlich in Spanien, um hier die unruhigen Völker in den nördlichen Gebirgen, die Asturer und Cantabrer, zu bekämpfen1). Um dieselbe Zeit wurden in den Alpen die Sa lass er vernichtet2), im Thal von Aosta Augusta Praetoria gegründet und die Strasse des kleinen Bernhard (§ 143) gesichert. Im Orient war Augustus zu verschiedenen Malen selbst und erhielt i. J. 20 von den Parthern die Adler und Gefangenen, die Zeugen der Niederlage des Crassus (§ 171), ausgeliefert3). Des stärksten Schutzes bedurfte es gegen die Deutschen; hier wurden zwischen Alpen und Donau seit 15 v. Chr. die Provinzen Rhaetia, Vindelicia, Noricum und Pannonia gegründet, zugleich mit Städten wie Augusta Rauracorum (Augst bei Basel), Augusta Vindelicorum (Augsburg), denen später Regensburg (Reginum), Salzburg (Iuvavia), Wien (Vindobona) u. a. m. sich anreihten. Auf dem linken Rheinufer lagen die an Gallien angeschlossenen Bezirke Germania prima oder superior und Germania secunda oder inferior. Auch hier erwuchsen aus römischen Castellen allmählich Städte: Argentoratum (Strass- burg), Moguntiacum (Mainz), Bingium (Bingen), Confluen-tes (Coblenz), Bonna (Bonn), Colonia Agrippinensis (Cöln), Castra vetera (Xanten) u. a. m. Seit 13 v. Chr. befehligte hier des Augustus jüngerer Stiefsohn Drusus1), während der ältere Ti-berius an der Donaulinie stand. Beide Ströme sollten die Operationsbasis werden, von wo aus Germanien erobert würde. Während Tiberius noch mit der Unterwerfung Pannoniens und Dalmatiens zu thun hatte5), drang Drusus 12 v. Chr. gegen die norddeutschen *) Erst 19 ganz unterworfen. Dio Lin, 25. Hör. carm. s. oben. 2) Dio Liii,25—29. Liv,5.11. 3)Dioliv,8. Suet. Oct. 21. Veil. Ii, 91. Hör. carm. Iv, 15. Mon. Ancyr. 4) Tac. Ann. Iv, 5. 5) Dio Liv, 28. 31. 34 (i. I. Ii). 36 (i. J. 10). Lv, 2 (i. J. 9).

4. Das Alterthum - S. 228

1876 - Berlin : Weidmann
■228 Caesar in Gallien. Crassus bezwang, 56 v. Chr.1). Als darauf deutsche Stämme, die Usipeten und Tencterer, es versuchten, über den Rhein vorzubrechen, wurden sie von Caesar, der sie treulos während einer Unter-handlung überfiel, an dem Zusammenfluss von Maas und Waal aufgerieben, 55 v. Chr. Ja, Caesar beschloss über den Rhein zu gehen2) (bei dem heutigen Rheineck), um den Schrecken der römischen Waffen auch unter die Germanen zu tragen3). Denselben Plan verfolgte er bei einer Landung in Britannien 554), sowie bei einer späteren Wiederholung beider Züge (54 nach Britannien, wo er bis über die Themse vordrang5), und 53 über den Rhein bei Andernach6)). So meldete auch Caesar, dem inzwischen der Oberbefehl auf neue fünf Jahre verlängert worden war, Siege nach Rom über bisher nie genannte Völker. — Aber die Gallier fiigteh sich dem römischen Joche nicht ohne fortgesetzte Erhebungen. Eine solche war die der Treverer (um Trier), der Eburonen und Nervi er 54—537) und dann besonders ein letzter allgemeiner Aufstand, der von den Arvernern (in der Auvergne) ausging. Während nemlich Caesar im diesseitigen Gallien verweilte, (Winter 53 — 52), rief ein heldenmiithiger gallischer Fürst und Ritter, Vercingetorix, seine Landsleute zum Freiheitskampf auf, und bald stand ganz Gallien unter den Waffen. Caesar eilte herbei; aber weder konnte sein Unterfeldherr Labienus Paris (Lutetia Parisiorum) nehmen, noch gelang Caesarn selbst ein Sturm auf G ergo via (unweit Clermont). Die Entscheidung des schweren Kampfes drängte sich schliesslich um die feste Stadt Alesia zusammen (das heutige Alise Ste. Reine, Dep. Cöte d’Or), in welcher Caesar den Vercingetorix belagerte, dann aber selbst von einem ungeheuren Entsatzheere der Gallier angegriffen wurde. Nachdem dieses bei zweimaligem Angriff geschlagen und zerstreut war, lieferte sich Vercingetorix selbst in die Hand Caesars8) und die Unterwerfung Galliens war bis auf einige kleinere, noch nöthig werdende Züge9) vollendet. Das reiche Land, die Tribute, die lang aufgespeicherten Schätze der Tempel gaben Caesar zugleich ungeheure Geldmittel, mit denen er sowohl seine Schulden zu tilgen als in Rom Anhänger zu gewinnen wusste. Der Eroberung folgte die Organisation des Landes als römische Provinz. Seitdem erscheint Gallien als ein ebenbürtiges Glied in der grossen, das Mittelmeer umgebenden Völkerkette, und, durch Caesar und die ihm nachfolgenden Imperatoren romanisirt und der Cultur gewonnen, hält es nun ein halbes Jahrtausend die vordrängenden germanischen Barbaren auf und hindert sie die antike Welt in Trümmer zu legen, ehe sie ausgereift war. i) Caes bell. Gail. Iii. Cohansen, Caesars Rheinbrücken. Leipz. 1867. ’3) Caes. bell. Gail. Iv, 16—19. Dio Xxxix, 49. 4) Caes. bell. Gail. Iv, 20-36. Dio Xxxix, 50—54. 6) Caes. bell. Gail. V, 8—22. Dio Xl, 1—3. 6) Caes. bell. Gail. Vi, 9—10. 7) Caes. V. Vi. Dio Xl, 5. 9. Plut. Caes. 24. 8) Caes. Vii, 89. Pint. Caes. 25—27. Dio Xl, 31—43. ") Hir- tius, Buch Viii der Commentarien.

5. Das Alterthum - S. 278

1876 - Berlin : Weidmann
278 Decius. Gallienus. Claudius. § 197. Aeufserste Verwirrung. Versuche der Wiederherstellung. Kaiser meist illyrischer Herkunft. I. Zosimus I. Zonaraa Xii, 19—31- Aurelius Victor, de Caesaribus 29—38. Scri- Ii Tillemont Iii. Gibbon chap. 10 12. Schlosser Iii, 2, 8. 75 ff. Burckhardt S. 22—37. Bernhardt, Gesch. Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode. Mit Gaius Messius D e c i u sl), einem geborenen Römer, 249—251, bekam der Senat wieder Stärke und Muth, das altrömisclie Wesen zur Geltung zu bringen. Deshalb verfolgte auch Decius mit Erbitterung die immer zahlreicher gewordenen Christen. Gegen aussen suchte er den Einfällen der Gothen zu wehren, die um diese Zeit am Borysthenes (Dnjepr), dem Pontus Euxinus und an der Donau erschienen, letzteren Strom überschritten und die Provinz Moesia verheerten. Der Kaiser, der sie erst besiegt, dann über die Donau verfolgt hatte, fiel mit altrömischem Heldensinn2) in einer Schlacht gegen sie, die er verlor. Nun folgten, durch Mord erhoben wie gestürzt, unbedeutende Kaiser3), während eine 15jährige Pest, mit Miswachs und Hungersnoth verbunden, das sich auflösende Reich verheerte. Die Gothen drangen indessen mit immer kühneren Zügen, auch die See überfahrend, nach Kleinasien, nach Griechenland, in das aegeische Meer und legten sogar den Dianentempel zu Ephesos in Asche. Die Neuperser drangen bis Vorderasien: auf des gefangenen Kaisers Valerianus Nacken, erzählte man, setzte der Perserkönig Sapores seinen Fuss, wenn er in den Sattel steigen wollte4). Die Alemannen schweiften vom Oberrhein durch Gallien bis Tarraco in Spanien und bis Mailand in Italien. In dieser Noth erhoben fast in allen Provinzen die Heere ihre Feldherren zu Kaisern. So kam es, dass man um die Zeit, wo in Rom Gallienus gebot, 253—268, im Reiche die sog. 30 Tyrannen zählte5); das Reich schien sich in seine Bestandtheile auflösen zu wollen. Als Gallienus ermordet war, entschied ein Rath der Generale über die Krone, die an einen tüchtigen Mann, den Illyrier Marcius Aurelius Claudius6) kam, 268 270, der die Gothen in einer grossen Schlacht (bei Naissus) von den Grenzen abwehrte. Nach ihm kam Lucius Domitius M Zosimus I, 21—23. E utrop. Ix, 3. 4. Zon. Xii, 19. 20. Iorda-nes de reb. Get. 18. 2) Er sagte bei dem Fall seines Sohnes: detrimentum unius militis parum videri sibi. Aurel. Victor, de Caes. 29. Es Gallus 251—253, (Hostilianus) Aemilianus 253, Valenanus 253-_260, dessen Sohn Gallienus (Script, hist. Aug.). 4) Zosim.i, 36. Zon. Xii 23 sprechen nur einfach von erlittener Beschimpfung. ) In unrichtiger Ver- gleichung mit den 30 Tyrannen in Athen (§ 88). Eigentlich waren es nur 19. Trebell. Pollio (script. hist. Aug.). Gallieni duo, Xxx tyranni. Zos.l, .)7 -40 G. Hoy ns, Gesch. d. sog. 30 Tyr. Gött. 1852. °) Zos. 1,41-46. Zon Xii, 26. E utr. Ix, 11. Trebell. Poll. v. Claud. (Script, hist. Aug.). Er ward Gothicus zubenannt.

6. Das Alterthum - S. 279

1876 - Berlin : Weidmann
Aurelianus. Tacitus. Probus. Carus. 279 Aurelianus'), 270-275, ein rauher, strenger Soldat, Wiederhersteller des Reiches (restitnor imperü) genannt, der die anderen Bar-baren schlug, mit den Gothen Freundschaft schloss und ihnen Dacien (§ 189) einräumte, das Reich, welches Zenobia, die kühne Wittwe des Araberhäuptlings Odenatas, auf der Oase von Thadmor oder Palmyra gegründet2), zerstörte, die Tyrannen überall überwand und eine allgemeine Amnestie verkündete — bis auch ihn der Mordstahl traf. Nun bestellte der Senat auf die Eingebung der Generale zum Kaiser den Tacitus3), einen Nachkommen des Historikers der sein Gut und greises Leben wie ein Opfer dem Staate schenkte, 275—276. Nach seinem und seines Bruders Ermordung folgte von den Generalen erhoben, Marcus Aurelius Probus4) 276 282 ein ausgezeichneter Kaiser, der die Provinzen beruhigte/ die Gegenkaiser überwand, die Grenzen gegen die germanischen Vandalen, Alemannen, Burgunden und Franken sicherte und in Süddeutschland den Pfahlgraben bis zum Endpunkte bei Regensburg vorschob. Ein Aufruhr der Soldaten, die er nach alter Weise an Lanalen, Weinbergen und Grenzwällen arbeiten liess, setzte bei seiner Vaterstadt Sirmium seinem Leben ein Ziel. Carus5) ein Illyrier und gleichfalls tüchtig, 282-283, endete ohne Zweifel von Morderhand, wie jedoch erzählt wird, durch einen Wetterstrahl beim Vordringen über die vom Schicksal gesetzten östlichen Grenzen des Reiches gegen die Neuperser. Nachdem sein Sohn auf dem Rückwege getödtet, erhoben die Generale den Diodetian, den Sohn eines Freigelassenen aus Illyrien, zum Kaiser. § 198. Die Provinzen und die neue Reichseintheilung des Diocletian. L Panegyrici^vetere^a." ^ 19“2" °r0sias Vi1’ 25' ^r. Victor 39. Ii. Amedee Thierry, tableau de l’empire rom. Paris 1862. Derselbe hist fl» 1, Bnur ckharr°m‘ Gibbon chap- 13- Schlosser Iii, 2. 8.'261 ff. Die Provinzen, noch immer durch die gemeinsame Hauptstadt und Regierung, durch die gemeinsame Bildung und Lebensgewohnheit und seit Caracalla sogar durch gemeinsames Bürgerrecht6) zu emem Ganzen verbunden, suchten in der auflösenden Noth des 3. Jahrhunderts ihren Schutz und Schwerpunkt in sich selber zu nnden. Namentlich hatte Gallien lange Zeit hindurch sich selb- Xii lym - Aureksmpt.mst Aug.). Zosim. I, 47-62. Zonar. v * ’ Ü.- Au r. Vict. 35- 2) Zos. I, 50—61. Vop.25—31. Xis Ofi 4?lv°' V; ’ V- Floriani (Script, hist. Aug.). Zosim. I, 63. 64. Zon. Tx 17 A " J V- (Sc.ript hist Aug.). Zosim. I, 64—71. Eutr. t\ \ h ; 5) Vopisc. v. Car. (Script, hist. Aug.). J. Brunner Vop. Lebensbeschr (Büdmger, Ii.,. Eutr. Ix, 18-19. Aur. Vict 38. Zon. Xii, 30. ) Lonstitutio Antonmiana, nur behufs höherer Besteuerung gegeben.

7. Das Alterthum - S. 227

1876 - Berlin : Weidmann
Caesar in Gallien. 227 und Eifersüchteleien ihrer Clans. Einem stolzen, prahl- und prunksüchtigen Adel, mit trefflicher Reiterei, folgten zahlreiche Clienten, und die knechtische Masse, ein schlechter, untauglicher Tross. Die glänzendsten Zeiten der Kelten waren bereits vorüber; in sich zerrüttet, waren sie weder der über den Rhein vordringenden Germanen') sich zu erwehren im Stande, noch der von Süden vordringenden Römer. Ihre wichtigsten Bünde waren damals im S. 0. des Landes die Haediuer und Sequaner, die zu den Römern neigten, im N. 0. zwischen Seine und Rhein die Beigen, die sich den Germanen anschlossen, ausser diesen die noch selbständigen Arni oriker in der Normandie und Bretagne, und die Aquitaner im S. W., an der Garonne. Als Caesar in seine Provinz kam, waren gerade die Helvetier, die keltischen Bewohner der heutigen Schweiz, von den Germanen mehr und mehr eingeengt, im Begriff, ihre Wohnsitze zu verlassen und unter der Bevölkerung des fruchtbaren Galliens eine neue Heimat zu suchen (58 v. Chr.). Caesar, Anfangs sie mit Verhandlungen hinhaltend, sperrte ihnen die Engpässe auf der linken Seite der Rhone unterhalb Genf, untersagte dann den Zug überhaupt, und, da sie auf dem Umwege über den Jura doch in Gallien einbrachen, eilte er ihnen nach, brachte ihnen beim Heberschreiten der Saone (Arar) die ersten Verluste bei, verfolgte sie weiter über die Berge von Charolais bis an die südöstlichen Abhänge der Terrasse von Morvan, wo er sie bei Bibracte2), nach grossen Drangsalen, völlig schlug und den Rest derselben zur Umkehr in die verlassene Heimat nöthigte3). — Sofort an diese Unternehmung schloss sich die Beschützung der Haeduer gegen die germanischen Sueven, die unter Ar io vi st’s Führung den Rhein überschritten und das Land der Sequaner, die sie einst selbst gerufen, unterworfen hatten und jetzt sich zu Herren des gesammten Galliens zu machen drohten. Er ermuthigte seine zagenden Truppen, schlug dann, den religiösen Aberglauben der Germanen klug benutzend, diese in einem Ueberfalle an der kleinen Doller im oberen Eisass und trieb sie über den Rhein zurück, 58 v. Chr.4). Dann brach er, 57, mit 8 Legionen in das Land der kriegerischen belgischen Völkerschaften ein, unter denen die N er vier — wohl ursprünglich deutscher Abkunft — im Heldenkampfe gegen ihn erlagen5). Darauf folgten in der Unterwerfung die Völkerschaften am Canal und am atlantischen Ocean: die Veneter, deren Flotte die Römer, zum erstenmal seit den Phönikiern auf dem offenen Weltmeer schiffend und siegend, mit geschickter Geistesgegenwart schlugen; und die Aquitaner, die der Sohn des Triumvirs ') Unterschied d. German, u. Kelten Caes. bell. Gail. Vi, 10—28. 2) Mont Beuvray (Dep. Nievres) westl. von Autun. 3) Caes. bell. Gail. I, 1—29. Dio Xxxviii, 31—33. Plut. Caes. 18. Flor. Iii, 10. quasi greges in stabula pastor. 4) Caes. bell. Gail. 1,31—54. Plut. Caes. 19. Dio Xxxviii, 34—50. 5i Caes. bell. Gail. Ii. Dio Xxxix, 40 ff. 15*

8. Das Alterthum - S. 250

1876 - Berlin : Weidmann
250 Augustus äussere Kriege und Unternehmungen. Stämme vor1). Mit denfrisen und Batavern im Bunde befuhr er zuerst von allen Römern die Nordsee, drang in die Ems und Jahde, bekämpfte die Chauken zwischen Ems- und Elbmündung, die B r u c t e r e r im Quellenlande der Ruhr, Lenne, Sieg und Lahn, und die Sigambrer südlich von der Lippe2), die Chatten im heutigen Hessen und die Cherusker an beiden Ufern der mittleren Weser, 12—9 v. Chr. Als er bis zur Elbe (vielleicht nur zur Saale) gekommen, war ihm sein Ziel gesetzt; er starb eines plötzlichen Todes auf dem Rückwege3). Sein Bruder Tiberius folgte ihm und wusste durch List und Milde die norddeutschen Völker bereits an das römische Joch zu gewöhnen4). Dessen Nachfolger, Domitius Ahenobarbus, errichtete sogar östlich von der Elbe dem Augustus einen Altar5). In Böhmen hatte bei dem suebischen Volke der Markomannen Marobod nach römischem Muster eine Militärherrschaft begründet und sich bisher in gutem Einvernehmen mit Rom gehalten6). Als er zu mächtig wurde, erhielt Tiberius den Auftrag, ihn durch einen Feldzug zu vernichten. Vom Rhein und Norddeutschland her, welches Augustus und Tiberius bereits wie eine Provinz betrachteten, sollten Truppen mitwirken. Doch nun empörten sich Dalmatien und Pannonien7) und machten schwere Feldzüge nöthig, 5—9 n. Chr. Als Tiberius zum Triumph sich anschickte, kam aus Deutschland die Schreckensnachricht von der Niederlage des Quinctilius Varus. Dieser hatte die beabsichtigte Umgestaltung Germaniens so unbesonnen betrieben, dass sich eine Eidgenossenschaft norddeutscher Völker aus Cheruskern, Chatten, Marsern, Chauken etc. gebildet hatte, die unter der Führung des jungen Cheruskerfürsten A r m i n i u s drei der besten Legionen (mit den Hilfstruppen an 50,000 M.) an den Westabhängen des Osning (Teutob ur ger Waldes) unfern den Quellen der Ems und Lippe und dem römischen Fort Aliso vernichteten, 9 n. Chr.8). Der Schrecken des greisen Augustus beruhigte sich erst, als die Deutschen sich begnügten frei zu sein und Rom einen neuen Kimbernkrieg ersparten. — Zweimal schloss Augustus, zum Zeichen des Weltfriedens, den Ianustempel (im J. 25 und 10 v. Chr.): das letztemal nicht lange vor der Zeit, da im Morgenlande das „ Friede auf Erden“ allen Menschen verkündet wurde. ') Dio Liv, 32 ff. Liv. Epit. Cxxxviii. vergl. David Müller, Gesch. d. d. Volkes § 9—13. 2) Horaz, Oden, Iv, 2, 33. 14,51. Juvenal, Iv, 147, feroces. caede gaudentes, torvi. 3) Dio Lv, 1. Strabo pag. 291. Liv. Epit. Cxl Ende des Werks. Val. Max. V, 5, 3. Flor. Iv, 12, 23 -28. 4) Veil. Ii, 104—107. vgl. 122. Dio Lv, 6. 8. 29. °) Tac. Ann. Iv, 44. Dio Lv, 10. 6) Veil. Ii, 108. 109. Strabo Vii, p. 290. Tac. Ann. Ii, 45. 7) Veil. Ii, 110 ff. 8) Veil. Ii. 117—120. Diolvi, 18—24. Suet. Oct. 23 Quintili Vare, legiones redde! Tib. 17. Tac. Ann. I, 61—62. Oros. Vi, 21. Strabo Vii, p. 291. Flor. Iv, 12, 30—39.

9. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 3

1886 - Berlin : Weidmann
1. Vorgeschichte der Mark Krandenburg bis 1134. 843911 Die Karolinger im deutschen Reiche. 911918 Konrad I. der Franke. 9191024 Die Sachsenkaiser. 10241125 Die Frankenkaiser. 375 Vlkerwanderung. 481751 Die Merovingerlm Frankenreiche. 751843 Die Karolinger im Fran- kenreiche. 843 Vertrag von Verdun. Slawenstmme in der Mark. ^Ursprung und Wohnsitze der 1. ^ Slawen.] Nach dem Einbruch der Hunnen in Europa ^215 n. Chr.) gaben die oft germanischen Völker ihre Wohnsitze auf, und in die hierdurch freigewordenen Gebiete zwischen Weichsel und Elbe strmten von Osten her slawische Stmme ein. Die Slawen oder Wenden1) gehren, wie die' Mrmanen selbst, der groen arischen 'Vlkerfamilie an, als deren Urheimat etwa die Gegend zwischen dem "Eratfee und dem Hindukusch angesehen wird; wann sie dieselbe verlassen haben, ist ganz ungewi. Nach der Vlkerwanderung berhrten sich also Slawen und Germanen auf einer Linie, welche etwa von Kiel nach Linz ver-luft; und zwar saen 1. die Abodriten im heutigen Mecklenburg und Holstein; 2. die Wilzen oder Lutizen In Vorpommern und in Brandenburg; 3. die Sorben zwischen der Saale und Oder; 4. die Tschechen in Bhmenweiter nach Osten hin folgten: 5. die Pom-mern in Hinterpommern und 6. die'polen oder Lechen stlich der Ober. Kultur der Slawen.] Die Slawen waren keineswegs roher oder unbegabter als die Deutschen, aber sie waren bequemer und trger; sie beschftigten sich mit Viehzucht und leichtem Feldbau, da-zu mit Handel und Gewerbe1), wozu sie natrliches Geschick hatten. !) Die Slawen westwrts der Oder werden gewhnlich Wenden oder auch Polaben, d.h. an der Elbe Wohnende, genannt.

10. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 4

1886 - Berlin : Weidmann
4 Vorgeschichte der Mark Brandenburg. Das sagenreiche Jumne am Ausflu der Oder (auch Jomsbnrg, Julin, .Vineta^genannt) war ihr groer nach seiner Zerstrung durch'e Dnen im 12. Jahrhundert wird Stettin als bedeutendster Handelsplatz erwhnt. Ursprnglich kannten die Slawen keinen Stndeunterschied; sie saen vielmehr in kleinen Dorf- und Stadt-. gemeinden') unter gewhlten ltesten. Aber der Kampf gegen die Deutschen und das Christentum zwang sie zu greren Vereinigungen und zur Wahl von Fürsten oder Herzgen, welche dann weit herrischer als bei den deutschen Stmmen auftraten. Ihre Religion bestand in der Verehrung der Naturkrfte, namentlich des Lichts und des Feuers; und wie durch dieses die Welt einerseits erleuchtet und ernannt andrerseits verheert und zerstrt wird, so faten sie auch die oberste Gottheit teils als gut, teils als bse auf2). Aus dieser Hauptgottheit leiteten sie dann viele andere Götter ab, so den Perknn, den Herrscher des Weltalls, den Radi gast, der besonders in Rhetra (in Mecklenburg) als Kriegsgott verehrt wurde, und den Swantewrt, den Allgtigen Mowwissenden, der zu Arkoua auf Rgen einen berhmten Tempel hatte; ein hohes Ansehen geno end-lich auch der dreikpfige ^Trialaw. dessen Tempel zu Stettin und Brandenburg als sehr kostbar beschrieben werden. Den Groll ^der Götter, die man zum Zeichen ihrer bermenschlichen Kraft in riefen-haster Gestalt und mit mehreren Gliedmaen ausgestattet darstellte, suchte man durch Tier- und Menschenopfer zu shnen; Zeichen-deuterei und Sehergabe verliehen dem Priesterstande ein bedeutendes Ansehn. Jjl Die Kmpfe der Deutschen mit den Slawen. ["Die Karolinger Hjajbbic Slawen.) Die Slawenstmme mgen sich sehr bald mit den deutschen Nachbarn in Kmpfe eingelassen haben; sichere Nach-richten der dieselben haben wir aber erst seit Karl dem Groen, der nach Unterwerfung der Sachsen (772804)^ sowohl die Wilzen als auch die Sorben tributpflichtig machte und gegen sie Markgrafschaften errichtete. Eine solche Mark befand sich in steter Kriegsbereitschaft und wurde an militrisch geeigneten Stellen mit Burgen besetzt, aus denen spter Städte *. B. Magdeburg. Halle und Erfurt her-vorgingen. Unter schwachen Nachfolgens,"welche nicht einmal im 0 Fast smtliche Städte der Mark sind von den Slawen angelegt, wie schon die Namen beweisen; auch die grere Zahl der Drfer rhrt von ihnen her. 2) Der gute Gott ist Belbog d.i. eigentl. weier Gott, der bse Gott ist Czernybog [tftjjernibog] "Ftt schwarzer Gott.
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